Das Gefieder dieses Sichlers ist schneeweiß und zeigt nur an den Flügelspitzen eine schwarze Färbung. Das Jugendkleid ist aber zur besseren Tarnung der Jungen in den Nestern, die als Plattform aus Zweigen in Bäumen gebaut werden, braun. Der Schnabel, nackte Gesichtspartien und die Beine sind rosa und werden bei geschlechtsreifen Vögeln zur Brutzeit scharlachrot.
Die Unterfamilien der Sichler und Löffler ähneln sich im Wesentlichen, unterscheiden sich aber in der markanten Form ihrer Schnäbel. Sie finden ihre Beute überwiegend durch haptische Wahrnehmung – sprich durch „Erfühlen“ - und seltener durch ihr Sehvermögen. Die Schnäbel sind mit Tast-Sensoren ausgestattet, die den Vogel befähigen, schnell auf ein Beutetier zu reagieren, sobald es erfühlt wird. An der Schnabelbasis von Sichlern und Löfflern sitzen schlitzförmige Nasenlöcher, die den Vögeln erlauben, weiter zu atmen, während der Rest des Schnabels unter Wasser nach Nahrung sucht.
Mit dem relativ langen, dünnen und sichelförmig nach unten gebogenen Schnabel stochern Sichler im Schlamm und Flachwasser nach Nahrung.
Wo sich die Lebensräume des Weißen Sichlers mit dem Roten Sichler überschneiden, rasten und brüten sie in gemischten Kolonien. Beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht der Jungen, die bereits mit rund 8 Wochen flügge werden. Bereits mit etwa 6 Monaten sieht man eine beginnende Umfärbung des Jungtiergefieders in das weiße Gefieder der erwachsenen Vögel; vollständig umgefärbt sind sie mit dem Erreichen der Geschlechtsreife im Alter von etwa 2 Jahren