Die Art ist in fünf Unterarten weltweit verbreitet und nördliche Populationen unternehmen weite Wanderungen zu ihren Winterquartieren in südlichen Gefilden.
Bewohnt werden Flachwasserzonen mit Süß- oder Salzwasser in Lagunen, Salinen, Sümpfen und Steppenseen. Der Stelzenläufer ist auch in lichten Au- und Bruchwäldern anzutreffen.
Charakteristisch für den Stelzenläufer sind seine langen, dünnen und rosagefärbten Beine. Damit geht er im seichten Wasser auf Nahrungssuche. Durch seine extrem langen Beine kann er in größere Tiefen vordringen als verwandte Nahrungskonkurrenten wie der Säbelschnäbler. Mit seinem langen, geraden und nadelförmigen Schnabel stochert der Stelzenläufer im schlickigen Boden nach Nahrung. Er erbeutet seine Nahrung durch zielgerichtete Pickbewegungen. Bevorzugt frisst er kleine Fische, Wasserinsekten, Weich- und Krebstiere. Er kann sowohl an der Wasseroberfläche als auch unter Wasser und im Boden seine Beute packen.
Als wärmeliebender Vogel brütet er nur gelegentlich in Deutschland – den Winter verbringen alle in Europa brütenden Stelzenläufer in Afrika.
Zur Brutzeit versammeln sich oft Gruppen von etwa 50 Paaren zu einer lockeren Kolonie. Das Nest wird in einer Mulde an Land oder im Flachwasserbereich errichtet und mit Pflanzenmaterial ausgepolstert. Ein Paar verteidigt während der Brut aggressiv ihr Nest-Territorium gegen Eindringlinge. Dabei ist dieser Vogel sehr stimmfreudig. Schon die Jungtiere haben beim Schlupf erstaunlich lange Beine und sie verlassen das Nest innerhalb der ersten 24 h. Nach zwei bis vier Wochen, in denen sie von den Elterntieren versorgt und verteidigt werden, werden sie flügge und kurz danach sind sie vollkommen selbständig.