Schuhschnabel

"Abu Markub" wird der langbeinige Schuhschnabel im Arabischen aufgrund seines gewaltigen, schuhförmigen Schnabels genannt.

Der Schuhschnabel hat sich beim Beutefang an seine Lieblingsnahrung, den Lungenfisch, angepasst. Lungenfische sind langlebige Tiere, die sich in ihrem Habitat an ein Leben in sauerstoffarmen Gewässern angepasst haben. Trotzdem müssen sie zum Luft holen regelmäßig etwa alle 20 Minuten an die Wasseroberfläche kommen. Dieses Verhalten nutzt der Schuhschnabel, der Lungenfische zum Fressen gern hat!

Zur Beutejagd steht ein Schuhschnabel so lange still, bis er einen Fisch sichtet. Dann stößt er mit seinem relativ schweren Kopf blitzschnell vor, um die Beute zu packen! Der Oberschnabel dieses Vogels ist extrem scharf gerandet und läuft in einer hakenförmigen Spitze aus. Damit kann er ohne Probleme seine schlüpfrige Beute festhalten. Mit rückwärtsgerichteten Flügelschlägen wird die Beute dann aus dem Sumpf gezerrt. Sollte die Jagd nicht erfolgreich sein, so sucht sich der Schuhschnabel eine neue Position und hält wieder still, bis sich erneut ein Fisch an die Wasseroberfläche wagt! 

Schuhschnäbel sind an ein Leben in Sumpfgebieten angepasst – sie haben sehr lange Zehen, die es ermöglichen, über Wasserpflanzenteppiche zu laufen. Bewohnt werden hauptsächlich mit Papyrus, Schilf und Gräsern bestandene, ausgedehnte Sumpfgebiete Afrikas. Schuhschnäbel können gut fliegen. Bei Gefahr verziehen sie sich aber lieber gehend in dichte Vegetation.

Absolute Einzelgänger, die nur zur Paarungszeit zusammenfinden. Selbst dann gehen die Vögel getrennt auf Futtersuche, an entgegengesetzten Stellen des Territoriums. Die zwei Eier werden gegen Ende der Regenzeit gelegt und abwechselnd bebrütet. Es wird eine Nestplattform aus Pflanzenmaterial gebaut, bis zu 3 m breit. Das / die Küken schlüpfen gegen Ende der Trockenzeit. Selten wird mehr als ein Küken flügge.

Schuhschnäbel sind urige Vögel, welche Merkmale von Störchen, Reihern und Pelikanen in sich vereinen. Genetische Untersuchungen weisen auf eine enge Verwandtschaft mit den Pelikanen hin.

Auf der Roten Liste bedrohter Tierarten als "gefährdet" geführt mit maximal 5300 fortpflanzungsfähigen Individuen in freier Wildbahn. Bedroht sind die Vögel in freier Wildbahn durch Bejagung, Störungen am Nest, Umweltverschmutzung des Wasser sowie Umwandlung und Verbrennung von Sumpfgebieten.