Es gibt nur noch zwei Sub-Populationen mit getrennten Brutgebieten im westlichen und östlichen Sibirien. Diese Kranich-Art ist ein absoluter Langstreckenzieher - die Überwinterungsgebiete der westlichen Population liegen in Indien und dem Iran, die der östlichen Population im südlichen China. Während der Zuges rastet der Schneekranich in Feuchtgebieten entlang des Zugweges und überquert mehrere Länder sowie Gebirgszüge.
Durch die Umwandlung von Feuchtgebieten in Agrarflächen und die Umleitung und Aufstauung von Wasser für menschliche Zwecke ist der Schneekranich stark bedroht! Die westliche Population steht dabei bereits kurz vor dem Aussterben. Die Gesamtzahl in freier Wildbahn wird auf nur noch 3500 - 4000 Individuen geschätzt.
Charakteristisch für alle Arten der Kraniche ist ihr langer Hals und ihre langen Beine. Es sind grazile Vögel, die gerade in der Brutsaison bevorzugt in Flachwassergebieten anzutreffen sind. Durch die Anpassung an ein Leben in Wassergebieten haben Kraniche sehr lange Beine, einen langen Hals und einen langen Schnabel, um im Wasser auf Nahrungssuche zu gehen.
Beeindruckend sind die lauten, schrillen und teils trompetenartigen Rufe, die man über mehrere Kilometer weit hören kann. Die Luftröhre ist bei vielen Arten verlängert, deren knöcherne Ringe mit dem Brustbein verwachsen sind. Sie dient zur Verstärkung der Rufe. Während der Brutzeit rufen beide Partner im Duett, wobei die Rufe zwar synchronisiert, aber doch unterscheidbar sind. Dies dient der Paarbindung und auch der Abgrenzung des Brutterritoriums gegen andere Paare.
Kraniche finden sich in Paaren für einen langen Zeitraum zusammen. Die charakteristischen Tänze, bei denen sich die Tiere verbeugen und strecken, springen und laut rufen, dienen bei erwachsenen Vögeln zum Einen der Partnerfindung, zum anderen wird eine einmal geschlossene Partnerschaft durch Tänze immer wieder neu gestärkt.