Der Kagu kommt nur auf der Pazifikinsel Neukaledonien vor. Er ist ein Bewohner des Waldbodens, da er flugunfähig ist. Zwar sind seine Flügel nicht verkleinert, doch ist seine Flugmuskulatur derart reduziert, dass er zwar fähig ist zu gleiten wenn er bergabwärts flüchtet, doch kommt er nicht mehr in die Lüfte. Seine Flügel verwendet dieser urige Vogel trotzdem – beim Klettern werden sie ausgebreitet, um das Gleichgewicht zu halten. Auch bei der Balz und bei Revierkämpfen werden sie eingesetzt.
Ungewöhnlich für einen auf dem Waldboden lebenden Vogel ist ein grau-weißes Gefieder. Da früher keine natürlichen Feinde auf der Insel lebten, hatte er es nicht nötig, sich im Wald zu verbergen oder auch wegzufliegen.
Auffällig beim Kagu ist neben seinem Gefieder seine aufstellbare Federhaube. Schwer zu entdecken, solange sie eng auf dem Rücken anliegt, werden sie bei Aufregung oder Revierkämpfen zu einer Haube aufgestellt, um sich imposant zu präsentieren und Eindruck zu erwecken. Da er aus freier Wildbahn auf Neukaledonien keine Feinde kennt, verhält er sich nicht scheu. Stattdessen nähert er sich neuen Dingen oder Menschen neugierig - und macht sie dabei so groß und imposant wie möglich. Nicht nur seine Federhaube wird aufgestellt, sondern auch sein Brustgefieder aufgeplustert.
Die hervorstechenden großen, roten Augen ausgewachsener Vögel ermöglichen es dem Kagu, im inneren des dunklen Waldes trotzdem gut zu sehen. Kagus besitzen einen schmalen, starken und spitz zulaufenden, auffallend orange gefärbten Schnabel, mit dem sie in den oberen Erdschichten nach Beute stochern. Einmalig in der Vogelwelt: die Nasenöffnungen können durch Klappen verschlossen werden, um das Eindringen von kleinen Partikeln während des Stocherns im Waldboden zu verhindern.
Der Kagu gilt in der Natur als stark gefährdet. Früher war die Art durch die Jagd und den Vogelhandel sowie die Haltung als Haustier bedroht. Heutzutage geht die stärkste Bedrohung der flugunfähigen Kagus von 1774 auf der Insel eingeschleppten Hunden aus. Auch Schweine, Ratten und Katzen wurden eingeführt und bedrohen den Bestand des Kagus. Die Zerstörung der Wälder stellt ein weiteres Problem dar.