Die Familie der Nashornvögel umfasst über 50 Arten, die alle in Afrika und Asien beheimatet sind, dort Wälder oder Savannen bewohnen und sich von Früchten und/oder Insekten sowie kleinen Wirbeltieren ernähren.
Charakteristisch ist der nach unten gebogene, lange Schnabel. Um diesen halten zu können, sind die ersten beiden Halswirbel miteinander verschmolzen. Das augenfälligste Merkmal ist das Horn – ein Aufsatz auf dem Oberschnabel, der aus einem Keratin-Überzug besteht (Keratin, ein Faserprotein, ist auch der Grundbestandteil unserer Haare und Fingernägel). Es ist bei fast allen Arten hohl, wird von innen nur von lockerem Knochengewebe gestützt und wiegt dadurch verhältnismäßig wenig. Je nach Art dient es der Verstärkung des Schnabels, der Erkennung von potenziellen Partnern, fungiert als Waffe im Konkurrenzkampf und kann bei der Futtersuche behilflich sein, um Früchte vom Baum zu lösen. Zudem ist es ein Resonanzraum, der die Rufe verstärkt. Die Geschlechter lassen sich anhand des Horns meist gut unterscheiden – so haben Weibchen oft ein kleineres Horn, welches auch anders gefärbt sein kann als das des Männchens.
Einzigartig und außergewöhnlich bei dieser Vogelfamilie ist ihre Brutbiologie! Alle Hornvögel sind Höhlenbrüter, können es aber nur als Team schaffen, ihre Jungtiere groß zu ziehen. Zur Brut werden natürliche Baumhöhlen oder Felsnischen genutzt. Einmalig in der Vogelwelt ist aber das Verhalten des Weibchens: es versiegelt vor der Eiablage, bei einigen Arten auch mit Hilfe des Männchens, den Eingang mit einem Gemisch aus Lehm, Holzstückchen, Futterbrei und Kot bis auf einen schmalen Schlitz. Nach der Einmauerung bleibt das Weibchen die kommenden 3 – 4 Monate in der Höhle! Für die Futtersuche ist von nun an das Männchen zuständig, welches mehrfach am Tag Nahrung sammelt und sie dem Weibchen durch den Spalt in die Höhle reicht. Indes bebrütet das Weibchen die Eier und kümmert sich nach erfolgreichem Schlupf um die Jungen. Zudem hält sie ihre Höhle sauber, indem sie Essensreste und Kot durch den Spalt hinaus befördert. Bei den meisten Arten nutzt das Weibchen die Brutzeit zusätzlich für eine Vollmauser – wechselt also ihre Flug- und Schwanzfedern – und ist für kurze Zeit flugunfähig. Die versiegelte Höhle bietet besonders guten Schutz vor Nesträubern, aber nur als Team kann die Jungtieraufzucht bei Hornvögeln gelingen!
Das Weibchen der Helmhornvögel legt meist zwei Eier, die rund 32 - 35 Tage bebrütet werden. Wenn es Zeit ist, hämmert das Weibchen den Eingang frei und sie und die Jungen verlassen die Bruthöhle. Die Jungen werden im Alter von 80-100 Tagen flügge.
Bedroht sind viele Hornvögel heutzutage vor allem durch den Verlust ihres Lebensraumes.