Nur noch bis zum 29. November 2024 mehr als 30% sparen!
Wir sind in der Winterpause und haben ab dem 16. März 2024 wieder für Euch geöffnet.
Wonach suchst Du
Kennst Du den Kasuar? Er ist möglicherweise der gefährlichste Vogel der Welt! Hier erfährst Du alles, was Du über diesen besonderen Vogel wissen musst.
Der Kasuar ist ein flugunfähiger Laufvogel , dem ein schlechter Ruf vorauseilt: Er gilt als gefährlichster Vogel der Welt. Dabei ist er vielerorts in der Natur bedroht – durch den Verlust des Lebensraumes sowie lokal starke Bejagung als Fleischlieferant. Die Knochen und Federn haben zudem hohen kulturellen Stellenwert für indigene Völker.
Sieht man sich diese großen Laufvögel an, fällt zuerst das oft markante Horn auf seinem Kopf auf. Auch der leuchtend rot-blaue Hals und der Kopf, mit spitzem Schnabel und stechenden Augen, die aus menschlicher Sicht etwas wütend blicken können, sind Merkmale der Gattung der Kasuare. Die Flügel sind fast bis zum Verschwinden geschrumpft.
Es gibt drei bekannte Arten, die man unterscheidet: der Bennetkasuar (kleinste Kasuar-Art), der Helmkasuar und der Einlappenkasuar (mit der Unterart des Rothalskasuars).
Mit der imposanten Größe von 1,80 Meter sind die Weibchen des Helmkasuars größer als die nur 1,50 Meter großen Männchen. Von der Statur ähneln sie anderen Laufvögeln wie dem Strauß oder dem Emu. Aber nur die Kasuare haben Krallen, die an Dolche erinnern. Sie gelten als gefährlichste Vögel der Welt, da die innere Zehe jeden Fußes zu einer dolchartigen Kralle verlängert ist, die bei Bedrohungen zur Verteidigung eingesetzt wird. Mit diesen Krallen können sie einem Gegner schwere Verletzungen zufügen. Es verwundert also nicht, dass ein Kasuar damit sogar tödliche Wunden zufügen kann. Und wenn der Kasuar aggressiv gestimmt ist, kann er sein Gegenüber mit heftigen Tritten stark verletzen.
An sich sind es keine aggressiven Tiere, aber wenn der Kasuar sich bedroht fühlt, oder sein Nachwuchs in Gefahr scheint, kann es zu Zwischenfällen kommen. Man kann sich folglich merken: Solange sie die Jungtiere nicht beschützen müssen, leben die Vögel sehr zurückgezogen und meiden Menschen.
Zum Glück gibt es im Weltvogelpark einige dieser schönen Vögel zu beobachten.
Dort gibt es zum einen den Bennetkasuar, der ursprünglich Wälder im Hochland Neuguineas bewohnt, und den Rothalskasuar, dessen Hals, wie der Name schon sagt, rot und im krassen Kontrast zum blau-türkisen Kopf wie erleuchtet erscheint. Der Kasuar ist ein imposanter Vogel, dem man auf jeden Fall einen Besuch widmen sollte.
Zu finden sind die eigenwilligen Laufvögel ursprünglich in Nordost-Australien, im Queensland-Regenwald oder auf Neuguinea. Sie können – gleich anderen Laufvögeln – nicht fliegen, legen jedoch lange Strecken auf der Suche nach Nahrung zurück. Sie jagen Frösche, Schlangen und andere kleine Reptilien, auch Pilze und Insekten verzehren sie gern. Aber ihre wichtigste Nahrungsquelle sind frische Früchte – rund 3 kg täglich! Und gerade das macht sie zu einem wichtigen Glied im Gleichgewicht des Regenwaldes. Da sie sich fast nur von Früchten ernähren, und die nicht verdauten Samen dieser Früchte auf ihren vielfältigen Wegen wieder ausscheiden, sorgen sie damit auf effiziente Weise für die Verbreitung von Samen wichtiger Tropenwaldpflanzen auf weiten Strecken. Sie sind somit ein wichtiger Gärtner im System Regenwald!
Leider sid die Arten der Kasuare auf unterschiedliche Weise bedroht: Studien zufolge existieren mittlerweile nur noch ca. 1.500 Exemplare im Nationalpark in Australien. Wie groß die Population in Neuguinea ist, kann man leider nicht ermitteln, da weite Teile des Regenwaldes nicht erschlossen sind. Im Lebensraum der Kasuare gibt es keine natürlichen Feinde. Mancherorts können verwilderte Hunde den Jungvögeln gefährlich werden, verwilderte Schweine zerstören die Nester. Es ist tatsächlich der Mensch, der der größte Feind der Vögel ist.
In Neuguinea wird z.B. der Helmkasuar wegen seiner Federn gejagt, die dann als zeremonieller Kopfschmuck bei indigenen Völkern dienen. Da das Fleisch als wohlschmeckend gilt, dienen die Kasuare hier auch als Nahrungsquelle und die Knochen als Werkzeuge und sowie Schmuck.
Eine große Bedrohung ist auch der Verlust des Lebensraumes: Straßen, die durch den Regenwald führen und von den Kasuaren überquert werden müssen, sind eine Gefahrenzone. Denn es kommt immer wieder zu tödlichen Unfällen mit Pkws und Lkws, selbst in den Nationalparks.
Das schlechte Image des Kasuars, durch das Aussehen, die sagenumwobenen Geschichten und Videos über angebliche Angriffe geschürt, eilt ihm voraus und lässt ihn gefährlicher erscheinen, als er ist. Deshalb wird es Zeit, diesen eigentlich scheuen, friedlichen und sehr besonderen Laufvögeln ihren Schutzraum zurückzugeben.
Im dichten Regenwald sind die Tiere meist allein unterwegs. Die Ausnahme ist die Paarungszeit, da legt das Weibchen drei bis fünf Eier – und verschwindet. Ab jetzt kümmert sich allein das Männchen um den Nachwuchs: die 3 - 5 recht großen und leuchtend grün gefärbten Eier werden von ihm etwa 50 bis 55 Tage lang ausgebrütet und er kümmert sich mehrere Monate lang um die Jungvögel. Die Jungen sind Nestflüchter, die vom Vater bald nach dem Schlupf geführt werden.
Biologen haben herausgefunden, dass der Helm, der aus Keratin besteht (wie unsere Fingernägel) und mit einer durchbluteten Hautschicht überzogen ist, die Temperatur des Körpers reguliert, das Horn also eine Art Klimaanlage ist: Ist es zu heiß, gibt das Tier Hitze mit Hilfe der Blutgefäße in der Haut des Helmes ab. Bei Jungvögeln wird der Helm mit ca. einem halben Jahr sichtbar und gibt ihnen damit das typische Aussehen. Der Helm wächst ein Leben lang mit.
Kasuare sind beeindruckende Tiere. Die Völker in Papua-Neuguinea wiesen den schönen Vögeln eine spirituelle Rolle zu: Die Vögel tauchen in einigen Mythen und Fabeln auf und werden im Zusammenhang mit Fruchtbarkeitsriten genannt. Oder sie gelten dort als Reinkarnation der weiblichen Ahnen und sind von der Jagd ausgeschlossen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Laufvögel gefährlich wirken, da sie groß sind, eine dolchartige Kralle an jedem Fuß haben und damit kräftig zutreten können. Aber die meisten Vorfälle ereignen sich nur, wenn sie sich vom Menschen bedroht fühlen oder ihren Nachwuchs beschützen wollen. Es sind anmutige und scheue Vögel, die sich lieber ins Gebüsch zurückziehen und dort ihre Ruhe haben. Deshalb sollte man sie nicht schlecht dastehen lassen und sich vom negativen Image als der gefährlichste Vogel der Welt verabschieden.
Willst du den Kasuar kennenlernen? Besuche uns im Weltvogelpark.